Studienfahrt des Grundkurses Französisch Jahrgang 13 nach Paris
Vom 13. bis 16. September besuchten Schüler des Grundkurses Französisch (Jg. 13) die französische Hauptstadt Paris. Neben gemeinsamem Programm blieb noch ausreichend Zeit, die Stadt individuell nach eigenen Interessen zu erkunden. Hier einige ganz persönliche Einblicke:
Mein Paris-Rückblick: Im Allgemeinen ist diese Stadt einfach wunderschön, sie hat alles zu bieten, was man braucht, und ist auch eine der bekanntesten Städte Europas. Viele kennen natürlich auch die Nachteile, aber ich würde sie gerne aus meiner Perspektive erzählen, also wie ich das alles gesehen habe. Dieser Punkt ist selbst verständlich, aber Paris hat sehr viele Touristen, weswegen es immer an jedem Ort voll ist (besonders an den Sehenswürdigkeiten), weswegen ich mich öfters sehr unwohl gefühlt habe an Stellen, wo es einfach sehr voll war (weil es dort natürlich auch sehr viele Taschendiebe gibt). Darüber hinaus finde ich, dass die Verkehrsmöglichkeiten dort wirklich sehr gut sind, denn dort fahren alle 3 Minuten Metros durch die ganze Stadt und innerhalb von 20 min bist du überall in Paris. Noch ein Punkt, der, glaube ich, auch sehr verständlich ist: dort ist alles einfach sehr teuer, eine Pizza Margherita ging dort ab 12 Euro los und das außerhalb des Zentrums. Trotz alledem kann ich mich nicht beschweren, denn unser Hostel war auch sehr sauber und sehr schön, sowie auch mal die ganzen Sehenswürdigkeiten in echt einmal zu sehen, war sehr besonders. Zu empfehlen ist es, bei Nacht rauszugehen, wenn alles beleuchtet ist, denn man nennt Paris ja auch Stadt der Lichter, das hat mir wirklich sehr gefallen. Genau das war mein Eindruck von Paris, aber leider ist die Mona Lisa nicht so besonders, wie man denkt ;)
Erfahrung Paris: Paris hat mir sehr gefallen. Ich fand es sehr schön, dass wir so viel Freizeit hatten und unseren Aufenthalt selbst gestalten konnten. Jeder hatte somit die Möglichkeit, die Dinge zu tun, die ihm/ihr am besten gefallen. Das hat mir auch ermöglicht in mehrere Kunst-Museen zu gehen. Mein Favorit der Fahrt war das Musée d’Orsay. Ich war alleine dort und konnte die Skulpturen und Gemälde genau betrachten. Ich habe das sehr genossen! Auch der Louvre war eine sehr beeindruckende Erfahrung, nur leider etwas voll, aber es hat sich doch sehr gelohnt, dort hinzugehen. Für mich war die Fahrt eine der besten, die ich bisher hatte!
Am meisten hat mir an der Parisfahrt unsere Unterkunft, das MIJE, gefallen. Sie lag sehr zentral direkt an der Seine und wir haben bspw. nur 15 min zu Fuß bis zur Notre-Dame gebraucht. Auch der Eiffelturm war sehr schnell erreichbar. Der einzige Kritikpunkt am MIJE war das Frühstück und Abendessen, was man wirklich kaum essen konnte. Aber auch das war kein großes Problem, da es direkt in der Nähe immer gute Alternativen zum Essen gab. Abgesehen davon war wirklich alles optimal. Auch die Zimmer waren gemütlich und man konnte durch das Fenster auf die Straßen von Paris schauen. Wir waren zudem im LGBTQ-Viertel, weswegen wir häufiger homosexuelle Paare gesehen haben, die ihre Beziehung öffentlich zeigen konnten. Das hat mich sehr gefreut, da man das sonst leider nicht so häufig sieht. Durch die zentrale Lage der Unterkunft konnten wir auch abends immer viel unternehmen, ohne mit der Metro zu fahren. Es gab sehr viele Bars in unserer Nähe und auch an der Seine haben sich viele Leute in unserem Alter getroffen. Insgesamt war die Fahrt sehr schön und es hat Spaß gemacht. Paris kennenzulernen.
Mein spektakulärstes Ereignis in Paris: Den Eiffelturm, den Louvre und Notre-Dame zu sehen, war natürlich super. Allerdings beschloss ich auch mal unschönere Ecken der Stadt zu besichtigen, die man auf Touri-Schlagblättern nicht empfohlen bekommt. Mit der Metro in Richtung Porte de Clignancourt, ungefähr 10 Haltestellen von unserer Unterkunft entfernt. Ich bemerkte, dass alle Anzugträger bereits viel eher ausstiegen. Dort angekommen wurden wir von einer betrunkenen Frau mit ihrem Gebrülle herzlich empfangen. Wir besuchten einen Markt, in dem man für günstig Geld Klamotten erwerben konnte. Die Menschen sprachen in einem Slang oder einfach marokkanisch mit mir. Trickbetrüger, die auf der Straße versuchen Passanten zu beklauen mit Spielchen wie ,,Unter welchem Glas befindet sich die Kugel ?" gab es auch zur Genüge. Die Straßen waren lange nicht so sauber, wie die Champs Elysées. Den verstärkten Geruch von Urin an der Metro werde ich auch erstmal nicht vergessen. Ich fand es wirklich cool, auch diese Seiten von Paris gesehen zu haben.
Ma visite à la Grande Mosquée: Endlich ist es soweit. Bereits zwei Tage meines Aufenthaltes in Paris vergingen, als nun der für Muslime gesegnete Freitag anbrach. Zunächst startete ich meinen Tag mit einem ausgewogenen Frühstück in der MIJE, bevor ich in den Gedanken verfiel, der allbekannten Grande Mosquée einen Besuch abzustatten. Angekommen am Vorhof, war ich verblüfft von dem, was ich zu sehen bekam. Noch nie in meinem gesamten Leben war ich Zeuge einer so massiven Versammlung an Muslimen in einem europäischen Staat, der zudem noch ein laizistischer ist. Egal ob Europäer, Afrikaner, Asiaten oder sonst eine Ethnie, es waren Muslime aus allen Gebieten der Erde vorzufinden, die sich versammelten, um gemeinsam ihr Gebet zu verrichten. Als der Imam der Moschee anfing, seine Freitagspredigt zu halten, hörte ihm jeder aufmerksam zu und gab sein Bestes, um sich daraus eine Lehre zu ziehen und sich als Mensch zu verbessern. Anschließend begann das Gebet und alle setzten ihren Fokus bloß darauf. Als es zu Ende war, erschien mir ein Gefühl der Erleichterung und der Freude, als ich sah, dass sich alle Menschen dort beinahe blind zu verstehen schienen. Es erschien mir so unglaublich utopisch. Auf dem Weg zurück in die MIJE besuchte ich noch schnell einen Islam basierten Shop und sah mich um. Alles in Allem kann ich sagen, dass mich dieses Erlebnis geprägt hat und ich wieder Hoffnung in ein funktionierendes Miteinander der Menschheit habe.
Am schönsten an Paris war die Straße vor unserem Hotel. Unser Zimmer hatte ein großes Fenster, durch welches wir einen direkten Blick auf eine Straße, die nicht nur durch die Häuser um sie herum, aber vor allem durch die Menschen, die diese entlangliefen, schön war. Oft standen wir einfach nur da und schauten auf die Straße und die Menschen, die vorbeiliefen und sich unterhielten. Es kam nicht selten vor, dass wir gegrüßt worden sind oder gar ein Gespräch entstand. Beim Zähneputzen lehnte man sich kurz aus dem Fenster und sah glückliche Menschen, Freunde oder Paare. Generell waren alle Menschen, denen wir begegneten, sehr lieb und interessiert. Alle, die bemerkten, dass wir Deutsch sprachen, versuchten, die wenigen deutschen Wörter, die sie kannten, zu benutzen, um uns zu grüßen, den Weg zu weisen oder einen schönen Tag zu wünschen. Während der ganzen Fahrt gab es niemanden, der unfreundlich zu uns war. Hätte mir die Paris fahrt nicht ohnehin so gut gefallen, wäre ich allein aufgrund der Menschen noch einmal zurück zu diesem Ort zu fahren.
Mein Lieblingsmoment in Paris: Niemals würde ich nach Paris gehen, ohne den Eiffelturm zu besuchen. Vor sieben Jahren habe ich den Eiffelturm bei Tageslicht gesehen, aber ihn abends leuchten zu sehen, stand seitdem auf meiner To-do-Liste. Das Besondere am Eiffelturm ist, dass man ihn aus den verschiedensten Perspektiven betrachten kann und man so immer ein anderes Bild von ihm hat. Man kann zum Beispiel mit der Metro 6 fahren und dabei den Eiffelturm betrachten, man kann natürlich auch genau vor dem Eiffelturm stehen, aber, und was mich am meisten beeindruckt hat, ist, dass man den Eiffelturm vom Arc de Triomphe aus besichtigen kann. Auch wenn ich an dem Abend so müde war, hat mich nichts daran gehindert, die 300 Treppen des Arc de Triomphe zu besteigen. Die Aussicht hat sich auf jeden Fall gelohnt. Beim Betreten des Dachs wurde man von einer erfrischenden, sanften Brise Wind berührt. Von oben konnte man alles sehen und hören. Arabische Musik, Menschen, die lachen, reden und lieben. Es war wunderschön und man hat sich einfach wie zu Hause gefühlt. Häuser, Straßen und selbstverständlich der Eiffelturm sind am Leuchten. Die Aussicht war so atemberaubend, dass ich direkt meine Geschwister anrufen musste, um diesen Moment mit ihnen zu teilen. Genau wie ich haben sie sich sehr gefreut. Das Einzige, was schade war, ist, dass viele Menschen gedrängt haben und somit die perfekte Aussicht blockiert haben, aber das ist normal. Mir hat es unglaublich viel Spaß gemacht, diesen Moment mit meinen Freunden zu genießen und ich würde es immer wieder tun :)